Volle Busse, leere Kassen - War das 9-Euro-Ticket ein Flop zu Lasten der Steuerzahler?

Die gute Nachricht vorweg: Die „9-Euro-Tickets“ des ÖPNV fanden zumindest im Landkreis Meißen reißenden Absatz. Vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 hatten die öffentlichen Verkehrsbetriebe in einer Generalprobe bundesweit einheitliche Billigtarife für viele ihrer Strecken angeboten. Eine Anfrage des Meißner AfD-Kreisrats Thomas Kirste an den Meißner Landrat Ralf Hänsel ergab nun, dass allein im Juli 2022 mehr als 1,3 Millionen Menschen die Busse der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) nutzten. Im Juli des Vorjahres zählte die VGM zu den alten Tarifen lediglich rund 505.000 Fahrgäste. Auch der August 2022 erfuhr mit 980.000 Passagieren einen neuen Rekord im Vergleich zum Vorjahresmonat (August 2021: 750.000 Fahrgäste).

Doch die Kassen klingeln ließ das 9-Euro-Ticket bei der VGM leider nicht: Gegenteilig beliefen sich die Juli-Einnahmen auf gerade einmal 286.000 Euro – ein Drittel der Einnahmen des Vergleichsjuli von 2021 (774.000 Euro). Auch jene des August 2022 lagen mit 312.000 Euro weit unter dem August 2021, welcher der VGM rund 740.000 Euro einbrachte. Bedingt durch das 9-Euro-Ticket verzeichnete die VGM somit mehr als 900.000 Euro weniger Einnahmen, bei gleichbleibenden bzw. sogar durch die Fahrgaststeigerung erhöhten Ausgaben.

„Das 9-Euro-Ticket rentierte sich für die Verkehrsbetriebe wirtschaftlich in keinster Weise“, kritisiert Kirste, der den Wahlkreis Meißen 3 auch im Sächsischen Landtag vertritt. „Bundesweit dürfte dieses Ticket sogar ein Zuschussprojekt in Milliardenhöhe gewesen sein. Und diese Zuschüsse müssen vom Steuerzahler erst einmal erarbeitet werden. Zielführender wäre neben der Senkung der Mineralölsteuer auch eine Streichung der Umsatzsteuer auf Bus- und Zugtickets, um die Verbraucher, speziell auch die Pendler dauerhaft zu entlasten. Doch eine Steuersenkung ist für die Altparteien noch nicht einmal denkbar. Die einzige Partei, die für spürbare Entlastungen der Bürger kämpft, ist und bleibt die Alternative für Deutschland.“

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